«Dachdecker ist mein Lieblingsberuf», sagt Sven Haseneier. Erst wenn er auf einem Dach stehe, fühle er sich wirklich frei.
Der 46-Jährige ist auf dem Hunsrück in Deutschland aufgewachsen, in einem kleinen Dorf in der Gegend, in der Naturschiefer abgebaut wird. Kein Wunder also, deckt er Dächer am liebsten mit dem dunklen Stein. «Schieferdächer sind genau mein Ding», sagt der Deutsche. Der 400 Millionen Jahre alte Stein sei einfach wunderschön. Ihn zu bearbeiten sei eine Kunst, die nicht mehr jeder beherrsche, sagt Haseneier. Er kann’s. Sorgfältig und mit ruhiger Hand bringt er die Steinplatten mit dem Schieferhammer in Form. Stückchen für Stückchen nur, denn sonst würden die kostbaren Platten brechen. Fehler rückgängig zu machen sei beim Decken mit Schiefer fast nicht möglich, sagt Haseneier und fügt nicht ohne Stolz an: Ziegel könne man einfach wieder aushängen, wenn etwas nicht passe. Schiefer aber werde genagelt oder geklammert, und das Material sei teuer. Sehr teuer. «Da muss man schon wissen, was man tut.»
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